Reise in die Politik: Interview mit Daniel Günther, dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein

Bericht über ein WiPo-Projekt in Jahrgang 8

 

Wir, das sind Sila Körpinar, Sienna Macholl, Noura Sharif, Rojin Yakisir, wollten einen Politiker treffen, nicht irgendeinen, sondern „unseren“ wichtigsten Landespolitiker, den Chef in Schleswig-Holstein: Daniel Günther.

 

Wir wollten Politik erkunden und den Menschen, Herrn Daniel Günther, etwas näher kennenlernen.

Wie wird man Ministerpräsident?

Was muss man aushalten als Politiker? Gibt es Freizeit? Was bereitet Sorgen? Wie fühlt man sich mit der Verantwortung für ein ganzes Land?

 

Aus neun Themenbereichen hatten wir Fragen vorbereitet. Das Interview führten wir am 30. September 2020; es sollte eine halbe Stunde dauern und anwesend waren neben Herrn Günther und uns sein Regierungssprecher Peter Höver sowie natürlich unsere Klassen- und WiPo-Lehrerin Frau Taubert. Es war uns erlaubt, das Interview aufzunehmen, sodass wir uns mit einem tollen „Produkt“ in der Tasche verabschieden konnten.

 

Wie geht Karriere in der Politik? Herr Günther erzählte uns, dass er sich als Mitglied der CDU immer wieder um politische Ämter in SH beworben hat, von der Kreistagsarbeit über den Abgeordneten im Landtag bis zum Ministerpräsidenten, der er seit 2017 ist. Wie kommt man dahin? – Über Kandidaturen, überzeugende Arbeit und Wahlen.

 

Wenn man in die Politik geht, muss man belastbar sein, 8-Stunden-Tage funktionieren nicht, da muss man bereit sein, auf Freizeit zu verzichten, um z. B. oft auch abends unterwegs zu sein. Sich Zeit für die Familie zu nehmen, ist manchmal total schwierig. Er sagte: "Verantwortung für Schleswig-Holstein zu haben, fühlt sich gut an.“ Oft macht das Arbeiten Spaß!

 

Kritik muss man aushalten, manchmal auch blöde facebook-Sprüche wegstecken können. „Gottseidank“, so betonte er, „bin ich bisher verschont geblieben von groben Beleidigungen oder Drohungen“.

 

Als wir fragten, worin seine Stärken und Schwächen liegen, hat er gelacht und gesagt: „Fragt lieber meine Kolleginnen oder Kollegen!“ Dann verriet er uns aber doch, dass er schon auch mal ungeduldig und ein wenig meckrig werden kann. Was ihm gelingt: Leute zusammenzubringen und zu Lösungen kommen. Die Kieler Landesregierung setzt sich immerhin aus Vertretern von drei Fraktionen zusammen: den Grünen, der FDP und natürlich „seiner“ CDU. Da braucht man manchmal reichlich Verhandlungsgeschick, um unterschiedliche Positionen unter einen Hut zu bekommen. Außerdem zählt zu seinen Stärken, meinte er, dass er anderen Menschen ihre Erfolge gönnt.

 

Dass der Umgang mit dem Corona-Virus das derzeit wichtigste Thema ist, hat D. Günther bestätigt. Zwar hat er persönlich keine Angst davor, aber es ist ihm wichtig, Schleswig-Holstein gut durch diese Krise zu leiten. Es gilt, mit Umsicht das Richtige z. B. für Schulen, Kitas und Wirtschaft zu tun. In einer Landtagsrede hatte er betont, dass für ihn die Heldinnen und Helden dieser Zeit besonders die Menschen sind, die in Pflegeberufen beispielsweise in Krankenhäusern oder Senioreneinrichtungen arbeiten.

Langfristiges Ziel ist, dass Schleswig-Holstein ein attraktives Land bleibt und die Menschen gern hier leben und/oder Urlaub machen.

 

Wie man lesen und auf den Fotos sehen kann, verbrachten wir in angenehmer Atmosphäre interessante und informative 30 Minuten mit einem sehr zugewandten und entspannt wirkenden Ministerpräsidenten, der uns noch dazu ziemlich ehrlich auf unsere Fragen antwortete.

Wir müssen dazu sagen, dass die Planung des Interviews ganz schön viel Zeit gekostet hatte - und Nerven. Einen Termin mit der Staatskanzlei zu finden, war nicht einfach gewesen. Geholfen hat uns allerdings, dass wir schon vorher im Rahmen dieses Projektes den Geesthachter Bürgermeister Olaf Schulze interviewt hatten. Er war so freundlich gewesen, zu uns in die Schule zu kommen. Ein zweistündiges sehr interessantes Video war dabei entstanden.

 

Fazit: Unsere Mühe hat sich gelohnt. Wir haben viel gelernt, auch das: Dranbleiben, wenn es schwierig wird, das Ziel im Auge behalten, geduldig sein.

 

Was können wir uns von Daniel Günther abgucken: Erfolge anderer anerkennen und kompromissbereit sein, um gute Lösungen zu erzielen. Also: Wenn wir groß sind, werden wir (vielleicht) Politikerinnen!

Sila Körpinar, Sienna Macholl, Noura Sharif, Rojin Yakisir